Urlaubsschutz fürs Eigenheim

Gerade in der Urlaubszeit haben es Einbrecher leicht, ein Haus oder eine Wohnung während der Abwesenheit der Bewohner in aller Ruhe auszuräumen. Allerdings lässt sich das Einbruchsrisiko mindern.

(kunid) Häuser oder Wohnungen, die während einer Ferienreise leer stehen, sind für Diebe willkommene Objekte. Das Bundeskriminalamt (Kriminalprävention) gibt praxisnahe Tipps, wie man die Einbruchsgefahr zumindest reduzieren kann.

Beim Bundeskriminalamt betont man, dass Einbrüche in der Sommerurlaubszeit zwar nicht die Dimension der Wohnungs- und Wohnhauseinbrüche im Spätherbst beziehungsweise Winter erreichen, dennoch seien die Zahlen etwas erhöht – vor allem in den Ballungszentren.

„Da für die Einbrecher für die Wahl der Tatobjekte auch das Entdeckungsrisiko eine zentrale Rolle spielt, sind die Spitzen in den Wintermonaten mit der früheren Dämmerung sowie der leichte Anstieg im August durch erkennbare Urlaubsabwesenheiten begründbar“, so die Behörde.

Ländliche Gebiete und Ballungsräume sind betroffen

Aufgrund der österreichischen Topographie und der Bevölkerungsverteilung sei eine klare Trennung in Wohnungseinbruch und in Wohnhauseinbruch zu treffen. Der Großteil der Wohnungseinbrüche werde in den Ballungsräumen, der Wohnhauseinbruch vornehmlich im ländlichen Bereich verübt.

„Da es sich bei den Tatverdächtigen oftmals um mobile Täter handelt, liegen die Tatorte auch vornehmlich entlang der österreichischen Hauptverkehrsrouten“, heißt es aus dem Bundeskriminalamt.

Einen hundertprozentigen Schutz gegen Einbrüche gibt es nicht, doch es gibt sehr gute Methoden und Techniken, die es Einbrechern schwerer machen, heißt es vom Bundeskriminalamt, Büro 1.6 – Kriminalprävention und Opferhilfe.

Knackpunkt Türen und Fenster

Ein Schwerpunkt der Kriminalprävention liegt auf der Bekämpfung von Eigentumskriminalität. Beamte der Kriminalprävention können bei der Auswahl der richtigen Sicherungsmaßnamen um Hilfe gefragt werden und beraten, wenn notwendig, auch „vor Ort“.

Patentlösungen, wie man etwa Türen und Fenster vor Einbrüchen am besten schützt, gebe es zwar nicht, generell weisen die Experten aber darauf hin, dass beim Einbruch in Wohnungen die Täter zumeist auf die Eingangstüre abzielen, bei Einfamilienhäusern Terrassentüren, Fenster und Kellertüren die Hauptangriffspunkte seien.

Bei Neu- oder Umbauten wird der Einbau von einbruchhemmenden Türen und Fenstern empfohlen. Die Experten raten auch zum Einbau von hochwertigen Schlössern, Beschlägen und Zusatzsicherungen.

Diebe abschrecken

Abgesehen von diversen Sicherheitseinrichtungen gibt es auch einfache und wirksame Methoden, Diebe abzuschrecken. Die wesentlichen Tipps der Spezialisten der Kriminalprävention: Zeichen der Abwesenheit gilt es zu vermeiden. Während des Urlaubes sollten der Briefkasten geleert und Werbematerial beseitigt werden. Heruntergelassene Rollläden oder ständig zugezogene Vorhänge signalisieren ebenfalls, dass niemand zu Hause ist. Nachbarschaftshilfe ist hier besonders wichtig. In einer gesunden Nachbarschaft werden es die Täter auf jeden Fall schwerer haben.

Hinweise, wann und wie lange man verreist ist, durch entsprechende Nachrichten auf dem Anrufbeantworter sowie durch Eintragungen auf diversen Social Networks wie Facebook oder Twitter sollen ebenfalls unterlassen werden. Beim Weggehen muss man sich vergewissern, dass die Türe versperrt ist. Die Türe darf daher nicht nur ins Schloss gezogen werden, sondern sollte immer zweifach abgeschlossen werden. Ebenso sind Fenster, Balkon- und Terrassentüren, dies gilt auch für gekippte Fenster, zu verschließen.

Anwesenheit kann vorgetäuscht werden, indem man eine Beleuchtung und ein Radio mithilfe einer Zeitschaltuhr zu unterschiedlichen Zeiten an- und ausgehen lässt. Damit wachsame Nachbarn keinen Fehlalarm auslösen, empfiehlt es sich, diese über die Funktion einer eventuell vorhandenen Alarmanlage und über Zeitschaltuhr gesteuerte Geräte wie Beleuchtung, Radio oder ähnliche Einrichtungen zu informieren.

Vorsichtsmaßnahmen

Als allgemeine Vorsichtsmaßnahmen, die man unbedingt vor einer Reise treffen sollte, empfehlen die Fachleute zudem, den Wohnungsschlüssel vor einer längeren Abwesenheit in ein Schlüsseldepot oder einer Vertrauensperson zu geben. Prinzipiell sollten in den Außentüren zur Wohnung nur hochwertige Schlösser und Schließzylinder eingebaut sein.

Bei längerer Abwesenheit sind wichtige Dokumente und kleinere Gegenstände in einem Bankschließfächer sicherer als in der eigenen Wohnung. Das Sparbuch und das Losungswort sollten getrennt aufbewahrt werden.

Und sollte es doch zum Einbruch gekommen sein, helfen das Anlegen eines Eigentums- und Inventarverzeichnisses von Wertsachen, Bilder vorhandener Schmuck- und Kunstgegenstände sowie das Notieren der Gerätenummern teuerer Gegenstände bei der Fahndung. Zudem wird damit eine schnellere Schadenregulierung im Rahmen einer bestehenden Haushaltsversicherung ermöglicht. Nach einem Einbruch ist es zudem wichtig, unverzüglich den Versicherer, bei dem die Haushalts-, Schmuck- und/oder Kunstversicherung besteht, über das Verbrechen zu informieren.

 

(Quelle:http://www.punctum.at)